Checkliste Kleidung & Hygiene
Hier erhältst Du ein paar nützliche Nachhaltigkeits-Tipps, worauf Du beim Thema Bekleidung achten solltest und alles "rund ums Bad".
Slow Fashion, denn Mode ist vergänglich.
Es gibt verschiedene Wege, sich nachhaltig zu kleiden. Gar keine Kleidung ist natürlich keine Option. Trage Deine Sachen möglichst so lang wie möglich (Slow Fashion). Viele Stellen kann man wieder gut ausbessern, z.B. durch schicke Aufbügler oder Flicken.
Hier sind ein paar weitere Tipps beim Erwerb, vielleicht passt etwas für Dich ;):
- Second-Hand-Shop nutzen. Vielleicht findest Du ja auch ein tolles Stück in Retro-Style.
- Kleidertauschbörsen/-parties gibt es auch hier in Neustadt (Infos über Zeitung oder Vernetzung)
- auf umweltfreundliche und faire Produktion achten (siehe auch Label online oder Eco Top Ten)
- oder zumindest Etikett-Check: europäische Herstellung, Ökologische Materialien
- Ökocheck Klamotten: Modal!, Wolle, Bio-Baumwolle (mit Elastan), Leinen, Hanf, Recyclingmaterialien
- Ökocheck Schuhe: Bio-Baumwolle, Canvas, Naturkautschuk (Sohle), pflanzlich gegerbtes Leder, Recyclingmaterialien
Weitere Informationen findest Du auch unter BUND-Tipps.
Und werde ich die Klamotte los? Bitte nicht einfach in den nächsten Altkleidercontainer werfen. Tonnenweise nach Afrika verschifft, ist es längst nicht nur ein lokales Arbeitsmarktproblem (für Schneider*innen) und Klimakiller, sondern auch örtliches Umweltproblem durch auftürmende Textil-Müllberge. Achte z.B. am Container auf die Kennzeichnung "fairwerten".
Und hier weitere Tipps zum Loswerden (bei guter Qualität):
- bei Fehlkauf: Privat Verkauf oder Verschenken
- Spende an Second-Hand-Shop
- Aktion für Kleidertauschbörse
- bei handwerklichen Geschick: Reuse, Recycling, Upcycling (Umnähen, Patchwork-Style, ...)
- Spende an gezielte, transparente Organisation (mit bekanntem Verwendungszweck)
- bei schlechter Qualität: Verwendung als Putzlappen (Fahrrad, Auto, etc.), danach Hausmüll
Nach dem Entkleiden geht's an die Haut.
Unter dieser Rubrik kannst Du vor allem Trinkwasser sparen, was zum Schutz des Grundwasserspiegels beiträgt und auch viel Energie spart (Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung). Zudem kann auch noch zusätzlich Heizenergie bzw. Warmwasserkosten gespart werden. Dabei kommt es hauptsächlich auf diese Eselsbrücke an:
Merke Dir: KURZ & KNACKIG
- Überlege, ob eine tägliche Dusche notwendig ist (z.B. in kalten Monaten): Tägliche Wäsche am Waschbecken tut's auch. Nach neusten, dermatologischen Erkenntnissen ist es sogar für die Haut am gesündesten, sie "in Ruhe zu lassen" (der nützliche Biofilm wehrt Erreger von außen ab).
- Vermeide das Baden in der großen Wanne oder nutze das Wasser für mehrere Personen (Familienbad)
- Kurz duschen. Duschablauf: 1. Körper mit Wasser absprühen, 2. Wasser aus und Körper und ggf. Haare einseifen, 3. alles mit Wasser abspülen
- Nicht zu heiß duschen, am besten kühl bis kalt (auch besser für die Haut)
- Wartest Du, bis das Wasser in der Dusche warm ist? Ist der Durchlauferhitzer zu träge? Nicht einfach laufen lassen, sondern einen Eimer oder Gießkanne füllen. Dieses aufgefangene Wasser kannst Du für die nächste Toilettenspülung oder als Blumenwasser verwenden.
- Auch (Fuß-)Badewasser eignet sich ideal als Toilettenspülung. Einfach mit einem Eimer oder Krug schröpfen.
- Sparsam mit Duschgel/Haarwaschmittel umgehen (Überschäumen = Überschuss vermeiden zur Entlastung der Abwasserreinigung)
- Am Waschbecken: steter Wasserlauf vermeiden (auch hier gilt: Beim Einseifen braucht das Wasser nicht zu fließen)
Den Körper ökologisch aufpolieren
Es gibt unzählige Reinigungsmitteln. Vor allem für den eigenen Körper. Ob Duschgels, Haarwaschmittel, Zahnpasta und -bürsten, Cremes für alle Körperteile mit unterschiedlichen Bedürfnissen...Da verliert man schon gern den Überblick. Worauf muss ich achten, damit nach dem Bad nicht nur mein Körper sondern auch mein Gewissen rein ist? Sehr nützlich beim Einkauf ist dabei die BUND-App: ToxFox, die schnell und übersichtlich auf bedenkliche Inhaltsstoffe hinweist, auch enthaltenen Mikroplastik.
Auch bei den Reinigungsmitteln gilt: Weniger ist mehr - in Bezug auf Inhaltsstoffe, Verpackung und benutzte Menge. In Unverpacktläden erhältst Du auch diverse Waschmittel und Kosmetika. Hier sind ein paar praktisch umsetzbare Tipps für den täglichen Bedarf:
- Plastikfrei Zähneputzen: Zahnbürsten aus Bambus, Zahnseide im Glas und aus Naturfaser, ökologische Zahnpasta (unverpackt und natürlich: Pasta aus dem Pfandglas oder in Drops- oder Pulverform), Becher (wenn überhaupt erforderlich) aus Glas oder Keramik
- Erdölfrei und vegan einseifen: Natur-Seife und Festes Shampoo oder wiederbefüllbare, ökologische Varianten
- Waschlappen (aus Bio-Baumwolle), Luffaschwamm oder Schwamm aus Zellulose
- Wieder-befüllbares Deo (gibt es online zu bestellen) oder Deo-Cremes oder Deo-Sticks (mit Papp-Verpackung)
- Retro-Rasierer aus Metall und wechselbarer Klinge, dazu Rasierseife
- Natur-Körpercremes oder -öle, möglichst wiederbefüllbar oder feste Cremes (werden viskos bei Körpertemperatur)
- Recycling-Klopapier (es gibt sogar Marken, die zusätzlich Sozialprojekte unterstützen)
- Taschentücher: aus Recyclingpapier oder Stoff (es gibt sogar Taschentuchboxen für unterwegs aus Silikon mit Stofftaschentücher)
Und für Dein Gesicht und Extremitäten gibt's Natur-Kosmetik:
- Natürliche Gesichtspflege durch Hausmittel (z.B. Peeling: Honig+Salz oder Kaffeesatz, Maske: Quark+Honig+Gurke)
- Lippenbalsam auf Bienenwachs- und Pflanzenölbasis (selbst hergestellt oder nachfüllbar)
- Achte auf die Kennzeichnung "tierversuchsfrei" und "vegan"
- Bio Make-up und Maskara auf Sheabutter-, Mandelöl- oder Olivenölbasis
- Lippenstift und Rouge auf Naturbasis (gibt es auch "unverpackt" oder nachfüllbar)
- Wiederverwendbare Abschmink-Pads (waschbar)
- Nagellack: auf "Free" (frei von bestimmten Schadstoffen) Deklaration achten (am besten "8 free")
- Acetonfreier Nagellackentferner (z.B. auf Alkoholbasis)
Sogar für "Frauenhygiene" gibt es einige nachhaltigen Alternativen:
- Wiederverwertbare Slipeinlagen und Binden
- Perioden-Unterhosen/Pantys
- Menstruationstassen (Alternative zu Tampons)
- Wem dies alles nichts zusagt, dann bitte zumindest auf "Bio-Baumwolle" oder andere, ökologischen Nachweise achten, zwecks ressourcenschonender Herstellung.
Ohne Gerätschaften geht's manchmal nicht
Die Herstellung von Elektrogeräte ist sehr ressourcenverbrauchend. Erze werden abgebaut (unter welchen Bedingungen ist nie ganz transparent). Die Plastikgehäuse sind Erdöl und Chemikalien hergestellt. Während der Produktion werden die Einzelteile durch die ganze Welt geschickt und es wird viel Energie und Wasser benötigt.
Es ist also sehr wichtig, das angeschaffte Gerät möglichst lange zu behalten. Daher solltest Du schon beim Einkauf auf Langlebigkeit achten. Billig ist oft auf Dauer auch teuer. Doch zum Glück gehen Badgeräte selten kaputt. Föne halten über 20 Jahre. Wenn mal etwas doch defekt ist, bitte lieber reparieren (lassen). Es gibt auch in Neustadt z.B. das "Repair-Café" oder andere Reparatur-Initiativen. Bei elektrischen Zahnbürsten besteht leider die Tatsache, dass bei Erschöpfung des Akkus dieser nicht ausgetauscht werden kann. Feuchttigkeit ist einfach "tödlich" für Elektronik. Daher sind auch nachhaltige, elektrische Zahnbürsten auch bis dato fest verklebt.
Hier noch ein paar Elektrospartipps:
- Verzichte an warmen Tagen auf Fönen und nutze die Sonnenkraft.
- Achte bei Neukauf von Elektrogeräten auf dessen Energiebedarf (Label: Blauer Engel)
- Benutze generell Strom möglichst am Tag (bei Solarstromnutzung).
- Versuche, Dich möglichst nass zu rasieren (Metallrasierer mit ersetzbarer Klinge).
- Beit Trockenrasierer: Achte auf Ersetzbarkeit von Bauteilen bzw. Austauschbarkeit des Akkus.