BUND Kreisgruppe Neustadt

Tagung Wasser & Wald

05. Mai 2022 | Flüsse & Gewässer, Klimawandel, Naturschutz

 (BUND Neustadt)

Wir haben an der Tagung "Graben wir uns das Wasser im Wald ab" im Soonwald teilgenommen. Mit uns waren 170 Teilnehmer aus verschiedenen Disziplinen dort, die sich zwei Tage im Hunsrück über die Themen Hydrogeologie des Waldes, Landnutzung und deren Auswirkung auf die Abflussbildung und vieles mehr ausgetauscht haben.

Eins ist klar, wie Dr. Erwin Manz (Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz) zu Beginn sagte: "Wasser ist ein Mangel. Es ist eine bedrohliche Situation".

Ein anderer Referent bekannte sich zu dem Fazit: "Der Kampf ums Wasser hat begonnen" (Gebhard Schüler).

Wenn wir an das Thema 'kleines Wasserschutzgebiet Ordenswald' denken, und an das noch laufende Verfahren um die Erhöhung der Grundwasser-Entnahme, fragen wir uns, warum die hiesige Politik und Behörden angesichts der aktuellen Erkenntnisse noch nicht sensibilisiert sind. Nach wie vor fordern wir eine Umweltverträglichkeitsprüfung, bevor der Langzeitpumpversuch im Ordenswald stattfindet (bedeutet 14% mehr Entnahme von Grundwasser).

Auf Instagram haben wir zwei Beiträge mit Fotos und Erkenntnissen gepostet:

https://www.instagram.com/p/CdPIM3WNwQz/ 

https://www.instagram.com/p/CdQxsDUNSfo/ 

Die selben Inhalte haben wir auch in dieser Powerpoint Präsentation zusammengefasst!

Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse auch zu lesen, oder sprecht uns gerne an!

Wusstest Du, dass...

* Bäume bei großer Trockenheit Embolien bekommen können und gesunde Äste abfallen können
* In den letzten 20 Jahren die Bodenfeuchtigkeit im Wald immer weiter abgenommen hat (was bei der Pflanzenwelt zu großen Veränderungen führt und auch den Boden verändert)
* Die Förster sich Strategien überlegen, wie man das Wasser besser im Wald behalten kann, damit es bei Starkregen nicht so schnell abließt. Aber auch damit es als Speicher für Trockenperioden im Waldboden bleibt. Das kann man mit einfachen Mitteln erreichen, indem man viele kleine 'Abzweigungen' an den Waldwegen einbaut
* In Rheinland-Pfalz Ein Viertel weniger Grundwasser neu gebildet wird als früher
* Fichten hin- und her 'wippen' und so den Boden verdichten (weniger Wasser in den Boden lassen als andere Bäume). Das führt dazu, dass in einem Fichtenwald langsamer Grundwasser gebildet wird.
* Die Förster überlegen müssen, welche andere Baumarten sie neu pflanzen (da bekannt ist, dass z.B.Fichte und Kiefer mit Trockenheit nicht klar kommen)
* Die Art, wie man den Boden nutzt, Einfluss darauf hat, wie viel Wasser der Boden behalten kann oder eben nicht.
* Der Boden einer Pferdekoppel genau so 'verdichtet' ist wie Boden wo Rasengittersteine drauf liegen (z.B. auf Parkplätzen) - das ist nicht so bei Rinderweiden.

Das alles und mehr wurde auf der Tagung in Seibersbach in Hunsrück/Soonwald erklärt. Alles in allem eine tolle Veranstaltung, die viele Leute zusammen gebracht hat, die sonst nicht so viel miteinander reden. Fazit ist eine hoffnungsvolle Stimmung, dass man dem Wald mit teilweise kleinen Maßnahmen helfen kann, Wasser zu behalten.

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